Ides Nicaise
Professor Ides Nicaise kommt aus der Wirtschaftswissenschaft und schrieb seine Doktorarbeit über „Arbeit und Humankapital“, also über die Beziehung zwischen anhaltender Armut und ungleichen Chancen im Bildungssystem.
Er arbeitet seit 1989 als Forschungsleiter, Chef der Abteilung „Bildung und Arbeitsmarktpolitik“ am HIVA (Hoger Instituut voor de Arbeid), einem interdisziplinären Forschungsinstitut der Katholischen Universität Leuven/Louvain. Sein Spezialgebiet ist Sozialpolitik, genauer gesagt die Beziehungen zwischen Bildung, Arbeitsmarktpolitik und sozialer Integration (sowohl in reichen als auch in Entwicklungsländern). Zudem hat er Teilzeit-Lehraufträge an den Universitäten Leuven (Fakultät für Pädagogik, Sozialwissenschaften und Recht) und Antwerpen (University of Antwerp Management School). Frühere und aktuelle Forschungsgebiete sind u. a. Allgemeine Wirtschaftswissenschaften, soziale Gewinnsteuerung, Arbeitsökonomie, wirtschaftliche und soziologische Aspekte der Bildung sowie wirtschaftliche Aspekte der sozialen Sicherheit.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist er Vorsitzender des Belgischen Forschungszentrums für die Bekämpfung der Armut, einer staatlichen Schnittstelle zwischen der Regierung, der Zivilgesellschaft und Basisorganisationen, die die Interessen der Armen vertreten. Dieses Zentrum ist mit dem Zentrum für Chancengleichheit und Bekämpfung des Rassismus verbunden.
Er war an vielen Projekten zum Thema Bildung – von der Bildungsfinanzierung über lebenslanges Lernen bis hin zur Schulbildung für sozial benachteiligte Gruppen – auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene beteiligt. Zu seinen jüngsten Projekten gehört ein Buch über Bildungspolitik für sozial benachteiligte Gruppen in Europa, die Themenblätter der OECD zur Erwachsenenbildung und Chancengleichheit in der Bildung, ein speziell entwickelter Lehrgang über Bildungsökonomie für die Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission und „LLL2010“ (ein Projekt zur Förderung von Chancengleichheit im lebenslangen Lernen) im Kontext des Sechsten Rahmenprogramms der EU-Kommission.
Er ist Teilnehmer bei EuroPEP, einem anderen europäischen Projekt des INRP.
Selected publications:
- Nicaise I., D’Addio A., Groenez S., You don’t see what you see. Selection bias in the measurement of educational inequality and educational performance, Prague, ECSR Conference ‘Quality and inequality in education’, 1-2 Sept. 2006
- Nicaise I., Verlinden R., Pirard F., Skills upgrading for low-qualified workers in Flanders, in: OECD, Skills upgrading: new policy perspectives , Paris:OECD, 2006, p.223-259.
- NICAISE I., ESPING-ANDERSEN G., PONT B., TUNSTALL P., Equity in education - Sweden, OECD Thematic Review on Equity in Education, Paris: OECD, 2005, 60p.
- NICAISE I., School dropout in Thailand: causes and remedies, Bergen (Norway): International Conference Education, Knowledge and Development, 30 Sept - 1st Oct. 2004
- Nicaise I., Giving fish or teaching to fish ? A cost-benefit analysis of Belgian employment-training projects for minimum income recipients, in : Public Finance and Management, 2002, 2(2), 22p.
- Nicaise I. (ed.), The right to learn. Educational strategies for socially excluded youth in Europe, Bristol, The Policy Press, 2000